Die Kinderosteopathie ist ein Spezialgebiet innerhalb der osteopathischen Medizin. Denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! Der kindliche Organismus macht im Laufe der verschiedenen Wachstumsphasen enorme anatomische, physiologische und emotionale Veränderungen durch. Die inneren und äußeren Einflüsse, denen Kinder ausgesetzt sind, die sensorischen, emotionalen und neurologische Wachstumsprozesse können sich entscheidend auf die spätere Entwicklung auswirken. Für die Behandlung von Säuglingen und Kindern ist es daher wichtig, die einzelnen Entwicklungsstufen zu kennen und die Herausforderungen, die in der entsprechenden Wachstumsphase auftreten können.
Während Schwangerschaft und Geburt ist der kindliche Körper großen Kräften ausgesetzt, die zu Funktionsstörungen führen können und Neugeborene möglicherweise einschränken und belasten. Als Osteopathen suchen wir auf sanfte Weise nach der Ursache und fokussieren uns auf die Gesundheit mit dem Ziel, der betroffenen Struktur ihre ursprüngliche Beweglichkeit und Lebendigkeit zurückzugeben.
Ziel der osteopathischen Behandlung von Säuglingen und Kindern ist es, Funktionsstörungen aufzulösen und die Weichen so zu stellen, dass bestmögliche Rahmenbedingungen für eine freie Entwicklung geschaffen werden.
bei Säuglingen und Kleinkindern:
- Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt (Saugglocke, Zange, Notkaiserschnitt etc.)
- Stillbeschwerden, verkürztes Zungenband, Lippenband
- Verdauungsstörungen, Blähungen, Koliken
- Unruhe oder vermehrtes Schreien
- Schädelasymmetrien/-verformungen (Plagiocephalie)
- Haltungsasymmetrien, Vorzugshaltung
- Zahnungsbeschwerden
bei Schulkindern:
- Konzentrationsschwierigkeiten, Lernschwächen
- Sehstörungen
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen durch Wachstumsschübe
- Ängste, Unruhe und Stress
Jede Lebensphase geht mit besonderen Herausforderungen einher und kann damit auch entwicklungsspezifische Probleme und Funktionsstörungen bedingen.
Die Pubertät bedeutet für die meisten Jugendlichen nicht nur gewaltige körperliche Veränderungen. Bislang ungewohnte Emotionen und Gedanken sollen entdeckt und verarbeitet und schließlich die eigene Identität gefunden werden. Neue Verknüpfungen von Nervenzellen im Gehirn und der Einfluss von Hormonen bringen Kinder und Eltern an ihre Grenzen. Für heranwachsende Kinder und Jugendliche stellen Hormondysbalancen und dadurch bedingte Stimmungsschwankungen oftmals eine enorme Herausforderung dar.
Eine osteopathische Behandlung kann in dieser Zeit entlasten, Beschwerden lindern und Kraft geben. Das Hormonsystem, Stoffwechselvorgänge und andere Regelkreise werden unterstützt und können wieder in ihren natürlichen Rhythmus finden.
Die typischen Veränderungen im Körperbau, Zahn- und Kieferproblematiken, Muskelschmerzen bei Wachstumsschüben, Haltungsschwächen oder die Folgen von Unfällen und Stürzen können ebenfalls Anlass für eine Behandlung sein.
Osteopathie wird angewandt bei:
- Kopf- und Bauchschmerzen
- Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten
- Antriebslosigkeit, Leistungsabfall
- Stimmungsschwankungen
- Müdigkeit
- Hyperaktivität und ADS
- Schulangst, Leistungsdruck
- Sehstörungen
- Zahn- und Kieferfehlstellungen
- Schlafstörungen, Anspannung und Unruhe
- Wachstumsstörungen der Wirbelsäule
- Verarbeitung stark emotionaler Erlebnisse
- Infektanfälligkeit
- Unfällen, Verletzungen, Stürzen
Der osteopathischen Behandlung geht immer eine ausführliche Anamnese voraus über den Verlauf von Schwangerschaft und Geburt sowie der bisherigen Gesamtentwicklung des Kindes.
Die Untersuchung und Behandlung erfolgt mit sanften, manuellen Techniken. Mögliche Ursachen für die Beschwerden, körperliche Spannungen im Gewebe werden mit den Händen aufgespürt und behutsam behandelt.
Auf Wunsch arbeite ich gerne mit behandelnden Kinderärzten, Hebammen und Stillberaterinnen, sowie Zahnärzten, naturheilkundlichen Therapeuten oder Kinder- und Jugendpsychologen zusammen, um eine optimale Versorgung Ihres Kindes zu gewährleisten.